Connect - Disconnect

Analog-digitaler Kunstworkshop für zwei Generationen


Foto: © Janet Sinica / SK Stiftung Kultur

Workshopleitung: Johanna Reich (Künstlerin) und Dulce Jiménez (Tänzerin)
Termin:

04. Februar bis 06. Februar 2019 (jeweils von 9 bis 13 Uhr) + Projektpräsentation am 07. Februar 2019

Ort: Katharina-Henoth-Gesamtschule, Adalbertstraße 17, 51103 Köln

Teilnahme:

Acht Personen ab 55 Jahren und acht Schüler*innen des 11. und 12. Jahrgangs der Gesamtschule



Der Workshop fand in Kooperation mit der Katharina-Henoth-Gesamtschule in Köln-Vingst statt.

 

Zehn Schüler*innen zwischen 17 und 19 Jahren und sieben ältere Menschen zwischen 55 und 71 Jahren  haben sich vier Tage lang vernetzt, verknüpft, brachten analoge und digitale Welten in Verbindung, stellten eigene Erinnerungen vor und verknüpften diese neu und live zu einer eigenen öffentlichen Performance. 

Ausgangspunkt waren kleine mitgebrachte Gegenstände der Teilnehmer*innen an ein glückliches Erlebnis, die sie gleich am ersten Arbeitstag mit zum gemeinsamen Workshop in die Schule gebracht haben. Was habe ich mitgebracht? Warum habe ich das mitgebracht? Welche Bedeutung hat der  mitgebrachte Gegenstand für mich persönlich? Mit diesem intimen Einstieg stellten die jungen und älteren Teilnehmer*innen direkt Kontakt untereinander her. Zudem wurden die kleinen Geschichten zur späteren Verwendung auf einem Soundrecorder aufgezeichnet. Im zweiten Schritt fotografierte jedes Tandem die mitgebrachten Gegenstände in einem gemeinsamen Bild. Der nächste künstlerische Schritt war die Live-Projektion des „Fotos von zwei mitgebrachten Gegenständen“ auf die Körper der Teilnehmenden. Welche Haltung nehme ich a.) zu meiner*m Partner*in und b.) zu dem projizierten Gegenstand oder Bild ein? Am Ende des Tages standen jeweils drei festgelegte performative Bewegungen für jedes Generationentandem, die aufgeführt und gemeinsam besprochen wurden.

Am zweiten Arbeitstag wurden die Collagen von Hannah Höch und Marianne Brandt vorgestellt. Kleine Bewegungsübungen und Warm-Ups brachten uns Teilnehmer*innen auch
körperlich näher zusammen. Diesmal hatten wir ein Foto, das mit einer intensiven freudigen, traurigen oder spannenden Erinnerung verbunden ist, mitgebracht. Die Fotos wurden nochmal abfotografiert, zerschnitten und neu als Collage zusammengesetzt. Auch diese Bilder wurden wieder projiziert – diesmal war die Aufgabe, in der Live-Performance die Objekte in der Collage ähnlich wie im Animationsfilm zum Leben zu erwecken. Die Teilnehmer, die dabei in die Projektion traten, interagierten so mit den projizierten Collagen, ein Kreislauf von digital und analog, Körper und Projektion, Geschichte und Teilhabe entstand.

Am dritten Tag wurden die Erinnerungen, die Bilder, Fotografien, Collagen, aufgenommenen Tondokumente zu einer kleinen Live Geschichte zusammengefügt, geschnitten, geprobt, aufgeführt, besprochen, verworfen und neu zusammengesetzt.

Am vierten Tag wurde es nochmal ganz aufregend und spannend, denn jetzt kam die Öffentlichkeit dazu. Was bisher in der kleinen Gruppe gezeigt wurde, sollte sich jetzt öffentlich behaupten.

 

Erfahrungsbericht von Muhammed und Gülüzar | Foto: © Charlotte Rieb / SK Stiftung Kultur

Am Ende stand das „Disconnect“ –  die in wenigen Tagen eng zusammengewachsene Teilnehmergruppe musste sich trennen. Jede*r geht nach Hause und seiner Wege mit neuen positiven Erfahrungen  - mit sich selber, aber auch mit einer neuen Offenheit gegenüber den Älteren oder Jüngeren und einer Neubewertung der eigenen Haltung.

Danke an Johanna Reich und Dulce Jiménez für die reichhaltigen Erfahrungen & ein künstlerisches offenes Miteinander!

 

WIR HABEN NACHGEFRAGT:

 

Was fanden die Teilnehmer*innen am Workshop Thema besonders spannend?

„[...] Gespräche & Austausch mit Jüngeren, nette freundliche Atmosphäre,  Teamarbeit, ‚whatsapp‘- Austausch [...]“ | „[...] enge Zusammenarbeit der Generationen an einem spannenden Kunstprojekt“ | „Vielfacher Medieneinsatz & Mehrdimensionalität [...] Austausch, gemeinsame Projektentwicklung & Performance von Jung & Alt [...]“ | „[...] mit der älteren Generation etwas zu unternehmen, sich kennenzulernen und Geschichten zu hören.“| „[...] die Geschichten der Anderen .... die Interaktion mit den Jugendlichen....Jung & Alt können super zusammen Neues gestalten [...]“ | „[...] über Erinnerungen reden.“ | „[...] die Geschichten hinter den Fotos.“ | „[...] die Teamarbeit mit den Älteren, die verschiedenen spannenden Geschichten von den Anderen [...] selber zu fotografieren“ | „[...]mit dem Lebendigen in Kontakt sein“.

 

Was glauben die Teilnehmer*innen, können Sie von der jungen Generation lernen?

„Ich lerne etwas über mich in Kooperation mit ihnen. Außerdem: Schwung, Elan, Neugierde Lockerheit [...]“ | „Die Unbekümmertheit im Umgang mit Medien.“

 

Wir danken allen Teilnehmer*innen für Ihr Feedback!

 

Eindrücke aus dem Workshop:

Fotos: © Janet Sinica / SK Stiftung Kultur