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Workshops 2009

Geschichten in Bildern erzählen
Eine Bildgeschichte entsteht
April 2009

Solarart
Objektbau, Mobiles und Skulpturen
Mai 2009

Die fünf Blinden und der Elefant
Puppen- und Zeichentrickfilm
Juni 2009

Musikvideo revisited: experimentelle Formen von Bewegtbild und Klang
September 2009

Wer will ich sein, Wie will ich wirken?
Selbstdarstellung und Inszenierung – und was dahinter steckt
Oktober 2009

Kino selbst gedacht, Kino selbst gemacht
Oktober 2009

Roboter bauen, Roboter sein
Oktober 2009

Die fünf Blinden und der Elefant –
Puppen- und Zeichentrickfilm

Künstlerische Durchführung: Jie Lu (>>Vita), Medienkünstlerin, Köln
und Julian Neville (>>Vita), Medienkünstler, Hamburg
Alter: 10-12  Jahre, 5. und 6. Klasse der Max-Ernst-Gesamtschule
Dauer/Zeiten: 5 Tage, Mo, 22. – Fr, 26. Juni (Projektwoche), jeweils 9-16 Uhr; Sa, 27. Juni 14-17 Uhr (Präsentation)
Ort: Max-Ernst-Gesamtschule (Bocklemünd), Görlinger-Zentrum 45, 50829 Köln
Teilnehmer:  ca. 16 Kinder

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© Janet Sinica, Georges Dupont

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Julian Neville

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Während eines einwöchigen Workshops sollen Kinder bzw. Jugendliche anhand einer vorgegebenen Textvorlage (einer Geschichte, einem Lied, einem Gedicht) einen Puppentrickfilm entstehen lassen.

Durch den Workshop werden den Teilnehmern einige Grundlagen des Animationsfilms vermittelt. Die Kinder & Jugendlichen lernen, mit welchen unterschiedlichen Methoden und Materialien gearbeitet werden kann, wie aus vielen Einzelbildern eine Bewegung wird, und wie Bild und Ton miteinander verbunden werden.

Die gesamte Umsetzung, das heißt Einteilung der Textvorlage in filmische Sequenzen (Drehbuch), Puppenbau, Setting, Setzen des Lichtes, Ton etc., wird von den Kindern selbst kreativ gestaltet und in Arbeitsteilung durchgeführt.

Puppenbaumaterialliste 

  • Sandgefüllte leere Plastikflaschen für die Basis des Puppenskeletts
  • Aluminiumdraht für Arme, Beine, Hals und Finger der Puppen
  • Femo für Füße und Hände der Puppen
  • Styrodur für den Körper der Puppen (ist härter als Styropor und weniger spröde)
  • 2-Komponenten Kleber für den Skelettaufbau
  • Pinnwandnadeln und Styrodurplatte als Unterlage (um die Puppen zu befestigen, so dass sie stehen können)
  • große rundliche Wattebällchen für die Köpfe
  • Acrylfarbe und Pinsel, um die Gesichter zu bemalen
  • Märchenwolle und Schwamm für die Haare, Heißkleber zum Fixieren
  • Plastikperlen für die Augen
  • Verschiedene Stoffe für die Puppenkleidung, die von den Kindern entweder zusammengenäht oder zugeklebt werden


Die Geschichte

Die Blinden und der Elefant

Es waren einmal fünf weise Gelehrte. Sie alle waren blind. Diese Gelehrten wurden von ihrem König auf eine Reise geschickt und sollten herausfinden, was ein Elefant ist. Und so machten sich die Blinden auf die Reise nach Indien. Dort wurden sie von Helfern zu einem Elefanten geführt.

Die fünf Gelehrten standen nun um das Tier herum und versuchten, sich durch Ertasten ein Bild von dem Elefanten zu machen. Als sie zurück zu ihrem König kamen, sollten sie ihm nun über den Elefanten berichten.

Der erste Weise hatte am Kopf des Tieres gestanden und den Rüssel des Elefanten betastet. Er sprach: "Ein Elefant ist wie ein langer Arm."

Der zweite Gelehrte hatte das Ohr des Elefanten ertastet und sprach: "Nein, ein Elefant ist vielmehr wie ein großer Fächer."

Der dritte Gelehrte sprach: "Aber nein, ein Elefant ist wie eine dicke Säule." Er hatte ein Bein des Elefanten berührt.

Der vierte Weise sagte: "Also ich finde, ein Elefant ist wie eine kleine Strippe mit ein paar Haaren am Ende", denn er hatte nur den Schwanz des Elefanten ertastet.

Und der fünfte Weise berichtete seinem König: " Also ich sage, ein Elefant ist wie ein riesige Masse, mit Rundungen und ein paar Borsten darauf." Dieser Gelehrte hatte den Rumpf des Tieres berührt.

Nach diesen widersprüchlichen Äußerungen fürchteten die Gelehrten den Zorn des Königs, konnten sie sich doch nicht darauf einigen, was ein Elefant wirklich ist.

Doch der König lächelte weise: "Ich danke Euch, denn ich weiß nun, was ein Elefant ist: Ein Elefant ist ein Tier mit einem Rüssel, der wie ein langer Arm ist, mit Ohren, die wie Fächer sind, mit Beinen, die wie starke Säulen sind, mit einem Schwanz, der einer kleinen Strippe mit ein paar Haaren daran gleicht und mit einem Rumpf, der wie eine große Masse mit Rundungen und ein paar Borsten ist."

Die Gelehrten senkten beschämt ihren Kopf, nachdem sie erkannten, dass jeder von ihnen nur einen Teil des Elefanten ertastet hatte und sie sich zu schnell damit zufrieden gegeben hatten.

Ablaufprotokoll

Tag 1 – Montag, 22. Juni 2009

  • Vorstellungsrunde

  • Erklären der Grundprinzipien von Animation (auch Daumenkino)

  • Erzählen der Geschichte für den Film (asiatisches Märchen: „Die fünf Blinden und der Elefant“)

  • Puppenbau: Entwurf von Skizzen, Zeigen der Arbeitsmaterialien

  • Erklären von Teamwork beim Film

  • Einteilen in Gruppen

  • Gemeinschaftsarbeit und individuelles Arbeiten an den Puppen und einer Landkarte

  • Geben von ästhetischen Anregungen (Beispiel antiker Landkarten und Puppen, Vorführen von Jie Lus Animationsfilm)

  • Gruppenbesprechungen

Tag 2 – Dienstag, 23. Juni 2009

  • Morgens: Präsentation der Zwischenergebnisse (selbst gebaute Puppen, Landkartenanimation)

  • Weiterarbeiten am Puppenbau

  • Setbau: Entwerfen und Bauen der drei verschiedenen Sets, zeigen der Materialien

  • Daumenkino: Beginn der Arbeit durch einige Schüler

  • Wiederholen der Animationsprinzipien durch die Kinder

  • Fertigstellen der Puppen

  • Animieren der Landkarte durch mehrere Kinder

Tag 3 – Mittwoch, 24. Juni 2009

  • Gemeinsame Präsentation der Ergebnisse

  • Erklären der filmischen Auflösung (welche Szenen werden in welchen Bildern gezeigt)

  • Erarbeiten einer Auflösung durch die einzelnen Gruppen

  • Demonstrieren der Arbeit mit „Frame Thief“ (Computerprogramm für Animation) und des Animierens

  • Aufstellen/einrichten von Licht und Kamera

  • Drehbeginn in den einzelnen Gruppen

  • Arbeit an 3 Sets parallel

  • Fortsetzung der Arbeit an den Daumenkinos

Tag 4 – Donnerstag, 25. Juni 2009

  • Zeigen der ersten Ergebnisse der Animationen

  • Fortsetzen des Animierens

  • Wechseln der Aufgaben  (jedes Kind erlebt die verschiedenen Arbeitsschritte: Animieren der Puppen, Arbeit am Computer)

  • Anregen gemeinsamer Arbeit und gemeinsamer Besprechungen (Teamwork)

  • Tonaufnahmen mit kleinen Gruppen von Kindern

  • Fortsetzung der Arbeit an den Daumenkinos und Abschluss der meisten Daumenkinos

Tag 5 – Freitag, 26. Juni 2009

  • Abschließen der Animationen

  • Fertigstellen der letzten Daumenkinos

  • Weitere Tonaufnahmen mit einzelnen Kindern

  • Besprechen der Präsentation am Tag der offenen Tür

Tag 6 – Samstag, 27. Juni 2009

  • Aufbau der Präsentation für den Tag der offenen Tür

  • Präsentation und Erklärung durch die Kinder von Fotos aus dem Arbeitsprozess, den selbst gebauten Sets, den Puppen und Daumenkinos

  • Mehrmalige Präsentation (in drei Durchläufen) des Ergebnisses – Puppen- und Zeichentrickfilm „Die fünf Blinden und der Elefant“ –auf dem Tag der offenen Tür; die Kinder stellen ihr Projekt in Kleingruppen vor

Informationen

Projektleitung: Birgit Hauska
SK Stiftung Kultur
der Sparkasse KölnBonn
Im Mediapark 7
50670 Köln
tel.: +49 221 888 95 107
fax : +49 221 888 95 101
E-Mail: hauska@sk-kultur.de